Landstreicher Konzerte präsentiert:
Sa
Samstag
25.03.23
25.03.
Einlass
19:00
Start
20:00
Medium andi presse3

KARATE ANDI

Karate Andi ist zurück! Mehr als zwei Jahre sind vergangen, seit das Selfmade-Records-Signing mit „ASAP KOTTI“ seinem natürlichen Habitat im Zentrum der Hauptstadt ein musikalisches Denkmal setzte. Aber Neuköllner Nächte sind lang und Andi wieder in Sektlaune. Deshalb veröffentlicht der Rapper mit dem „Handelsgold Tape“ jetzt am 6. Mai sein neues Album – und der Name ist Programm. Denn der Hermannplatz-Proll mit einem Faible für kleine Zigarren und große Pilsbiere ist immer noch ein notorischer Fickgeber, der seine schlechte Laune gerne auf Tracklänge zelebriert.

Und zwar standesgemäß: Mit abgesägter Schrotflinte in der Linken, einem lauwarmen Schawarma in der Rechten und einer guten Portion Kautabak in der Backentasche. Eben noch last man standing in der brandenburgischen Dorfdiscothek, ist Andi im nächsten Moment schon wieder mit 200 Sachen und ohne Anschnallgurt in der Spielstraße unterwegs. Mehr Schulden als der FC Barcelona und eine Schwäche für Betäubungsmittel und Branntwein gleichermaßen. Keine Werte, aber immer leicht einen sitzen.

Das Polo von Ralph Lauren, die Hose von Prada, der Trenchcoat von Burberry. Die Dior-Potte durftet nach Benzin, das Haze nach Erdbeeren und der Parliament-Vodka fließt immer noch literweise durch die Blutbahn. Perfekte Voraussetzungen, um ohne Rücksicht auf Verluste über die Produktionen von Voddi 257 zu brettern und alles in Grund und Boden zu pöbeln, was nicht bei 3 auf den Bäumen ist.
Beispiele gefällig? „One Way Ticket“ ist der bouncende Freifahrtschein für den Vollrausch in der Mittagspause, während „Zeit“ einen mit smoothen Jazz-Samples im anschließend wieder runterholt und im Sofa versinken lässt. „Geldtanz“ bringt Chipmunk-Soul mit Westside-Bounce zusammen und fungiert als Soundtrack für den nächsten Amsterdam-Ausflug mit jeder Menge Alprazolam in der Reiseapotheke.

Für „Der kleine Prinz“ mixt Karate Andi einen Wodka-Maracuja im Mischverhältnis 80:20 und verteilt im Anschluss saftige Backpfeifen als wäre schon wieder Oscarverleihung. Auf „Easy“ funktioniert der uneheliche Sohn von Naddel und deinem Vater zu einer übersteuernden Bassbatterie das Shoreblech zum Aluhut um, während „Türsteher Bootleg“ zwischen druffen Jungle-Breaks und hingerotzten Fun- Punk-Gitarren einem akustischen Totalabsturz gleichkommt.
Es bleibt also alles beim Alten: Der Human-Traffic-CEO hängt immer noch am Corner oder im Hinterhof und macht seinem Ruf als Deutschraps Charles Bukowski und MacGyver in einer Person alle Ehre – auch mit dem „Handelsgold Tape“, diesem Kulturschock auf Albumlänge.



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