CAFÉ TACVBA
Seit fast drei Jahrzehnten gelingt es dem mitreißenden Quartett Café Tacvba aus Naucalpan in immer wieder neuer, bestechender Weise, mexikanische Musiktraditionen mit einer Vielzahl an westlichen Einflüssen zu mischen. Von Alternative Rock über Metal, Ska und Hip-Hop bis hin zu elektronischen Elementen reichen dabei die Bezüge, die sich die Band aus der modernen westlichen Musik aneignet, um sie zu einem einzigartigen Amalgam mit mexikanischen Genres wie Norteňo, Bolero und Ranchera zu verschmelzen. In ihrer Heimat avancierten Café Tacvba so bereits mit ihrem 1992 veröffentlichten Debütalbum „Café Tacvba“ zu Stars; nachdem sie seit 1999 für jeden neuen Longplayer je zwischen einem und zwei Latin Grammy Awards gewannen und stets höchste Chartsplatzierungen in Mexiko belegten, kann man mit Fug und Recht behaupten, dass Café Tacvba nun schon seit fast zwei Jahrzehnten zu den bedeutendsten Bands Mexikos zählen. Zwischen dem 24. und 25. Juli kommen Café Tacvba für zwei Konzerte in Berlin und Köln nach Deutschland.
Die Geschichte von Café Tacvba beginnt bereits 1989, damals noch unter dem Namen Alicia ya no vive aqui, als sich die beiden Grafikdesign-Studenten Rubén Albarran (Gesang, Gitarre) und Alfredo Rangel (Lead-Gitarre) während ihres Studiums kennenlernten. In Alfredos Bruder Einrique finden sie bald darauf einen Bassisten, mit Emmanuel del Real (Keyboards, Gitarre, Melodicy) wird das Line-up komplettiert. Am Schlagzeug sitzt seit jeher Luis Ledezma, der allerdings nicht als offizielles Mitglied geführt wird. Nach dem Finden des Line-ups folgte die Umbenennung in Café Tacvba, in Anlehnung an das historische Café Tacuba in Mexiko City, das bereits seit 1912 zu den mondänsten Cafés in der Altstadt von Mexiko City zählt.
Aufgewachsen mit den traditionellen mexikanischen Musiken einerseits, andererseits aber ebenso stark beeinflusst durch den frühen Indie-Rock um Bands wie The Cure, The Clash, The Smiths und Violent Femmes, gerät bereits das selbstbetitelte Debütalbum 1992 zu einem ganz besonderen Stück Musik. Es ist der Auftakt für eine bis heute anhaltende Karriere, die Café Tacvba zu einer der wichtigsten Bands des mexikanischen Rock macht. Mit jedem weiteren Album, das sie veröffentlichen, wird eines unmissverständlich deutlich: Die Bezugsweite von Café Tacvba ist dermaßen weit gefasst, dass kein Song wie ein anderer klingt. Es existiert kein Genre der westlichen Musikwelt, das über die Jahre nicht Einzug gehalten hätte in den beachtlich heterogenen Sound dieser Formation.
Dank eines konzentrierten Arbeitsethos und schier unendlicher Tourneen mehrt sich der Erfolg der Gruppe zusehends. Der Gewinn von neun Latin Grammy Awards seit dem Jahr 2000 ist ein deutlicher Beleg für die Einzigartigkeit dieser Band, die insbesondere live stets mit frischen, häufig stark umarrangierten Versionen ihrer vielen Hits zu begeistern weiß. Dass sich die Kunde um ihre Qualität mittlerweile weit über die mexikanischen Grenzen hinausgetragen hat, belegen unter anderem der Gewinn eines Grammys in der Kategorie ‚Best Latin Rock Album‘ sowie die Wahl auf Platz 1 mit dem 2012er-Album „Re“ in der Liste ‚Die besten Latin-Platten aller Zeiten‘ im US-amerikanischen Rolling Stone.
Nun kommt die Band endlich einmal nach Deutschland. Man darf sich auf ein Fest der Sinne und Stile freuen, bei dem jeder Song ein Unikat ist und jedes Instrument mit einem Furor gespielt wird, als ginge es um ihr Leben.