MILOW
Manchmal muss man im Leben loslassen, um die Dinge wieder in den Griff zu bekommen. Das galt auch für Milow. Der charismatische Singer/Songwriter aus Belgien landete ab 2006 einen Hit nach dem anderen, triumphierte in unzähligen Konzerten als grandioser Storyteller und Musiker. Keine Frage: Das erste Jahrzehnt im neuen Jahrtausend ist untrennbar mit der weichen, dennoch aber enorm eindringlichen Stimme von Jonathan Vandenbroeck, wie Milow bürgerlich heißt, verbunden. Und mit seinen Top-Hits wie „Ayo Technology“, „You Don’t Know“, „You And Me (In My Pocket)” oder „Little In The Middle“. Doch nun, rund um sein sechstes, im Mai erschienenes Album „Modern Heart“, war es Zeit für eine Neuorientierung. Mit der Hilfe von zwei begnadeten Musikern sowie einer ganzen Reihe an überraschenden Produzenten gelang es Milow, seine Klangästhetik weitgehend neu zu definieren und seine schillernden Kompositionen in einem überraschenden Klangbett aus Urban Soul und Tropical House neu zu positionieren. Zwischen dem 26. April und dem 8. Mai 2017 kommt Milow mit seiner hochkarätig besetzten Band für zehn Konzerte nach Deutschland. Die Stationen sind Bremen, Hamburg, Dortmund, Stuttgart, Nürnberg, Mannheim, Berlin, Leipzig, Frankfurt und Saarbrücken.
Milows Einstieg in die Musikwelt war von einer international nicht zu überhörenden Gefühlsexplosion geprägt. Mit zwei Singles, den beiden Akustik-Geniestreichen „You Don't Know“ und „Ayo Technology“, erlangte er europaweit aus dem Stand höchste Aufmerksamkeit und zahllose Top Ten-Platzierungen. Mit seinem begleitenden, dritten Album „Milow“ bewies der hochsympathische Belgier, dass er weit mehr bieten kann als fantastische Radiosingles: Der Longplayer entwickelte sich aufgrund seiner kompositorischen Qualität zum absoluten Dauerbrenner unter allen Musikhörern, die die hohe Kunst akustischer, handgemachter Musik zu schätzen wissen. Internationale Tourneen, weitere Single-Hits sowie das 2011 veröffentlichte, nicht minder erfolgreiche Album „North and South“ erzeugten zunehmende, internationale Aufmerksamkeit, kosteten aber auch viel Kraft und Energie.
Ende 2011 war es für Milow deshalb an der Zeit, innezuhalten. „Ich habe mich nach fünf Jahren quasi nonstop auf Tournee unglaublich ausgelaugt gefühlt“, sagt er. „Körperlich wie seelisch.“ Er flog nach Los Angeles und tat zunächst nur eins: „Einfach nur entspannen. Und vor allem: schlafen!“, sagte er über die erste Zeit in der kalifornischen Metropole. Doch schon bald hatte er wieder Melodien und Songzeilen im Kopf. Klingende Ideen, die nach und nach reiften und schließlich zu vollständigen Songs wurden – zu exzellenten, eingängigen und zwingenden Preziosen seines nächsten Albums „Silver Linings“. Bereits dieses Album deutete an, dass Milows kreatives und innovatives Entwicklungspotenzial trotz all der bereits erlangten Erfolge gerade mal am
Anfang steht. Musikalisch abwechslungsreicher denn je reihte der geistvolle Chronist unserer Welt darauf Songperle an Songperle. Mal verpackte er seine poetischen Liedzeilen in sanfte Pop-Folk-Klänge, dann wieder bediente er sich
moderner Sounds und Rhythmen.
Ermutigt durch diese – auch kommerziell gesehen – gelungenen Experimente, ging Milow für sein neues Album „Modern Heart“ noch einen Schritt weiter und brach mit allen Routinen, die er sich bislang beim Musizieren angeeignet hatte. Zunächst schrieb er die neuen Songs statt wie gewohnt auf der akustischen Gitarre zu elektronischen Beat- und Sound-Skizzen, um bereits den Ursprung seiner Musik völlig neu zu definieren. Im Anschluss verband er sich mit den beiden Musikern Brian Kennedy (Rihanna, Chris Brown) und James Fauntleroy (Beyoncé, Kendrick Lamar, Justin Timberlake), um mit ihnen im Studio einen neuen Ansatz für die Aufnahmen zu entwickeln. Jene wiederum ließ er von einer Vielzahl der unterschiedlichsten Produzenten aus dem Pop-, R'n'B- und House-Bereich betreuen, um zu einer originär neuen Klangästhetik zu finden. So stellt sich „Modern Heart“ als lustvolle, stilistische Neupositionierung dar. Dem Erfolg tat das keinen Abbruch: Auch sein sechstes Album stieg wieder weltweit in die Charts und in vielen Ländern, darunter auch in Deutschland in die Top Ten.