Fußball und Literatur passen nicht zusammen?

Von wegen: Am Tag vor dem Finale zeigen zwei unterschiedliche Programmpunkte, wie gut die beiden Bereiche
ineinanderfassen und sich gegenseitig befruchten können.

Der Fußball Poetry Slam ist das verbale Finale vor dem Finale, ein fußballerisches Kind des Bastard Slams, der monatlich im Ritter Butzke stattfindet. Der Kader kann sich sehen lassen: Sechs namhafte Slam Poeten von Hamburg bis Heidelberg kämpfen mit ihren Texten um die Gunst des Publikums. Die Aufstellung: Wolf Hogekamp, David Friedrich, Andy Strauß, Hinnerk Köhn, Björn Gögge, Philipp Herold.

Julian Heun gehört zur Champions League der Poetry Slammer: Der vielfache deutsche und Berliner Meister ist seit 2007 auf vielen Bühnen unterwegs, gestaltet seit 2014 das Poesiefestival Berlin mit und moderiert den Poetry Blue Moon auf Radio Fritz.

“Wenn es mir schlecht geht, gehe ich nicht in die Apotheke”, sagt der französische Schriftsteller Philippe Dijan, “sondern zu meinem Buchhändler.” Nun stammt Dijan aus einer Generation, in der es noch in jeder Stadt Buchhändler gab und Literatur ähnlich gehandelt wurde wie täglich Brot. Wie aber lässt sich heute Literatur vermitteln? Eine mögliche Antwort hat Jane Davis aus Liverpool vor zwei Jahren gefunden und sie heißt „Shared Readings“.

Dabei treffen sich Menschen aus allen Alters- und Bildungsschichten, um nach dem Kick-Off einer erfahrenen
Person (=Facilitator), gemeinsam Texte zu lesen und sich darüber auszutauschen. Klingt komisch? Ist aber ein Erfolg, der schnell zwei große Fans in Berlin gefunden hat. Und so haben die beiden Literatur-Profis Carsten Sommerfeldt und Thomas Böhm Shared Readings in Berlin etabliert und werden mit uns das Experiment wagen, eine solche Session, die normalerweise hinter verschlossenen Türen stattfindet, vor ein Live-Publikum zu bringen. Findet ihr spannend? Dann kommt vorbei und seid Teil dieses Experiments!

Gefördert durch die DFB Kulturstiftung und die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien.