Landstreicher Konzerte präsentiert:
Sa
Samstag
03.10.15
03.10.
Einlass
19:00
Start
20:00
XATAR
Als Xatar vor ungefähr 7 Jahren mit seinem Debütalbum „Alles oder Nix“ die Bildfläche der deutschen Rap Szene betrat, konnte noch keiner ahnen, wie viel Ehrlichkeit der massige Bonner in seine Texte legen würde. Anders ausgedrückt: Xatar brachte die Realness zurück in den deutschen Gangster Rap – und zwar mehr als so manchem lieb ist. Das Album wurde schnell zum Straßen-Klassiker, landete aber leider auch viel zu schnell auf dem Index, was aber wiederrum den Klassik- Charakter noch mehr kräftigte.
Giwar H. ein hochtalentierter, gebildeter und sehr musikalischer Mann. Ein Künstler mit einem tiefen musikalischen Verständnis, der Vater Dirigent, die Mutter Lehrerin, er selbst studierte in London International Business und Music Business.
Als Giwar H. alias Xatar im Jahr 2008 im Fernsehformat „Der Bluff“ als Rap-Trainer auftrat, der aus einem Literaturstudenten einen echten Gangster-Rapper schmieden sollte, ereignete sich folgende Begebenheit. Christian, der Student wollte aufgeben. Ihm sei das alles zu viel, er halt das nicht mehr aus, diese ganzen Prolls, diese primitiven Texte, diese Grobheit, er wolle zurück ins beschauliche Tübingen. Er schmeiße hin. Da nahm ihn Giwar H. zur Seite, redete mit Engelszungen auf ihn ein und erklärte ihm folgendes: „Sag mal. Du kennst doch Antonin Dvorak. Du kennst doch die Symphonie aus der neuen Welt? Der hat ein Jahr lang in Amerika mit Goldsuchern, Cowboys, Glücksrittern und Indianer gelebt. Der hat ein Jahr lang mit den primitivsten Menschen der Erde verbracht, um danach diese wunderbare Musik zu schreiben. Also wirst du es doch durchhalten, vier Wochen lang mit uns abzuhängen.
Vielleicht kannst du ja dann auch so etwas Großartiges draus machen, wie Dvorak aus seinem Amerika Aufenthalt.“ „Ja“, schrie da der Student. „Ja, das mache ich. Genau das mache ich. Das ist gut. Das mache ich“, und kehrte zurück ans Set. Die Sendung und das Format waren gerettet.
Leider wurde diese großartige Szene nie ausgestrahlt. Zu real fürs deutsche Fernsehen. Zu widersprüchlich. Zu echt. Ein Gangsterrapper, der Dvorak kennt? Ein Kurde mit Kenntnissen in E-Musik? Das durfte nicht sein. Das konnte nicht sein. Das passte einfach nicht ins Bild.
Doch genau diese Widersprüche machen Xatar zu einem der faszinierendsten und spektakulärsten Rap-Künstler der deutschen Hip Hop Szene. Nach einer monatelangen Flucht über Moskau bis nach Kurdistan, wurde Xatar, Anfang 2010 von Deutschen Zielfahndern im Nordirak festgenommen. Angeblich soll er mit fünf weiteren Männern zusammen auf der Autobahn 81 in der nähe der schwäbischen Kreisstadt Ludwigsburg einen Goldtransporter überfallen haben. Verkleidet als Zivilpolizisten und ausgerüstet mit den nötigen Requisiten stoppte die Bande den Kleinlaster des Goldunternehmens nach einer Geschwindigkeitsübertretung und nahmen die beiden Fahrer fest. Unter dem Vorwand, in der Zentrale der Werttransportgesellschaft würde wegen Steuerhinterziehung ermittelt klickten die Handschellen und in diesem Moment klickte es auch bei den beiden Angestellten – zu spät. Die Räuber setzten die Fahrer in einem Waldstück aus und verschwanden. Mit ihnen Gold, das bis heute nicht wieder aufgetaucht ist. 1,8 Millionen Euro Beute. Keine Verletzten. Ein echter Coup.
Trotz allem wurde Xatar im Dezember 2011 zu acht Jahren Haft verurteilt und saß diese unter anderem in der berühmt-berüchtigten Justizvollzugsanstalt Stuttgart-Stammheim, mit der Gefangenennummer 415 ab. Am 20.04.2012 erschien dann das erste Knast-Album Deutschlands. Es trug die Nummer 415, da Xatar es vollständig im Gefängnis aufgenommen hatte. Mit Hilfe von eingeschmuggelten Instrumentals und Dank der Innovationen eines Steve Jobs, der mit dem i-Phone das alles möglich machte, gelang es dem musikalischen Genie Xatar, seine extreme Echtheits-Lyrik auf Beats zu packen. Herausgekommen ist ein dichtes, düsteres Portrait einer dunklen und gefährlichen Parallel-Welt. „Nr. 415“ wurde so zum ersten Charterfolg von „Alles oder Nix Records“ und landete auf Platz 19 der Deutschen Albumcharts.
Durch die Präsenz eines so authentischen Rappers bekam die gesamte Deutsche Rap-Szene sehr viel an Credibility. Man kann durchaus behaupten das der nachfolgende Deutschrap-Hype und die daraus resultierenden Charterfolge der anderen Rapper auf Xatars Dasein basieren.
Umso härter war es für ihn, die Zeit bis zur Freilassung abzuwarten und dabei mitanzusehen wie eine ganze Szene auf einer Erfolgswelle schwimmt während man selbst eingesperrt ist. Sein Label konnte währenddessen aber weitere Erfolge mit den anderen Künstlern von „Alles oder Nix Records“ feiern. Sowohl SSIO, als auch Kalim & Schwesta Ewa erzielten in der Folgezeit beachtliche Charterfolge. Somit war der Grundstein für eine stabile Basis nach Xatars Freilassung gelegt. Dies geschah dann auch endlich im Dezember 2014.
Xatar ist endlich wieder ein freier Mann. Von nun an wird der Fokus auf eine schnelle und schonungslose Klarstellung der Machtverhältnisse im Deutschen Rapgame gelegt. Der Mantel wird übergestreift und Tribute gefordert. Musikalisch bleibt Xatar der AONPhilosophie treu und schleudert seinen mächtigen Flow in 15 Monumental- zeitlose Werke mit seinem ersten Album in Freiheit raus. „Baba aller Babas“ – Das Album-Statement!
Als Giwar H. alias Xatar im Jahr 2008 im Fernsehformat „Der Bluff“ als Rap-Trainer auftrat, der aus einem Literaturstudenten einen echten Gangster-Rapper schmieden sollte, ereignete sich folgende Begebenheit. Christian, der Student wollte aufgeben. Ihm sei das alles zu viel, er halt das nicht mehr aus, diese ganzen Prolls, diese primitiven Texte, diese Grobheit, er wolle zurück ins beschauliche Tübingen. Er schmeiße hin. Da nahm ihn Giwar H. zur Seite, redete mit Engelszungen auf ihn ein und erklärte ihm folgendes: „Sag mal. Du kennst doch Antonin Dvorak. Du kennst doch die Symphonie aus der neuen Welt? Der hat ein Jahr lang in Amerika mit Goldsuchern, Cowboys, Glücksrittern und Indianer gelebt. Der hat ein Jahr lang mit den primitivsten Menschen der Erde verbracht, um danach diese wunderbare Musik zu schreiben. Also wirst du es doch durchhalten, vier Wochen lang mit uns abzuhängen.
Vielleicht kannst du ja dann auch so etwas Großartiges draus machen, wie Dvorak aus seinem Amerika Aufenthalt.“ „Ja“, schrie da der Student. „Ja, das mache ich. Genau das mache ich. Das ist gut. Das mache ich“, und kehrte zurück ans Set. Die Sendung und das Format waren gerettet.
Leider wurde diese großartige Szene nie ausgestrahlt. Zu real fürs deutsche Fernsehen. Zu widersprüchlich. Zu echt. Ein Gangsterrapper, der Dvorak kennt? Ein Kurde mit Kenntnissen in E-Musik? Das durfte nicht sein. Das konnte nicht sein. Das passte einfach nicht ins Bild.
Doch genau diese Widersprüche machen Xatar zu einem der faszinierendsten und spektakulärsten Rap-Künstler der deutschen Hip Hop Szene. Nach einer monatelangen Flucht über Moskau bis nach Kurdistan, wurde Xatar, Anfang 2010 von Deutschen Zielfahndern im Nordirak festgenommen. Angeblich soll er mit fünf weiteren Männern zusammen auf der Autobahn 81 in der nähe der schwäbischen Kreisstadt Ludwigsburg einen Goldtransporter überfallen haben. Verkleidet als Zivilpolizisten und ausgerüstet mit den nötigen Requisiten stoppte die Bande den Kleinlaster des Goldunternehmens nach einer Geschwindigkeitsübertretung und nahmen die beiden Fahrer fest. Unter dem Vorwand, in der Zentrale der Werttransportgesellschaft würde wegen Steuerhinterziehung ermittelt klickten die Handschellen und in diesem Moment klickte es auch bei den beiden Angestellten – zu spät. Die Räuber setzten die Fahrer in einem Waldstück aus und verschwanden. Mit ihnen Gold, das bis heute nicht wieder aufgetaucht ist. 1,8 Millionen Euro Beute. Keine Verletzten. Ein echter Coup.
Trotz allem wurde Xatar im Dezember 2011 zu acht Jahren Haft verurteilt und saß diese unter anderem in der berühmt-berüchtigten Justizvollzugsanstalt Stuttgart-Stammheim, mit der Gefangenennummer 415 ab. Am 20.04.2012 erschien dann das erste Knast-Album Deutschlands. Es trug die Nummer 415, da Xatar es vollständig im Gefängnis aufgenommen hatte. Mit Hilfe von eingeschmuggelten Instrumentals und Dank der Innovationen eines Steve Jobs, der mit dem i-Phone das alles möglich machte, gelang es dem musikalischen Genie Xatar, seine extreme Echtheits-Lyrik auf Beats zu packen. Herausgekommen ist ein dichtes, düsteres Portrait einer dunklen und gefährlichen Parallel-Welt. „Nr. 415“ wurde so zum ersten Charterfolg von „Alles oder Nix Records“ und landete auf Platz 19 der Deutschen Albumcharts.
Durch die Präsenz eines so authentischen Rappers bekam die gesamte Deutsche Rap-Szene sehr viel an Credibility. Man kann durchaus behaupten das der nachfolgende Deutschrap-Hype und die daraus resultierenden Charterfolge der anderen Rapper auf Xatars Dasein basieren.
Umso härter war es für ihn, die Zeit bis zur Freilassung abzuwarten und dabei mitanzusehen wie eine ganze Szene auf einer Erfolgswelle schwimmt während man selbst eingesperrt ist. Sein Label konnte währenddessen aber weitere Erfolge mit den anderen Künstlern von „Alles oder Nix Records“ feiern. Sowohl SSIO, als auch Kalim & Schwesta Ewa erzielten in der Folgezeit beachtliche Charterfolge. Somit war der Grundstein für eine stabile Basis nach Xatars Freilassung gelegt. Dies geschah dann auch endlich im Dezember 2014.
Xatar ist endlich wieder ein freier Mann. Von nun an wird der Fokus auf eine schnelle und schonungslose Klarstellung der Machtverhältnisse im Deutschen Rapgame gelegt. Der Mantel wird übergestreift und Tribute gefordert. Musikalisch bleibt Xatar der AONPhilosophie treu und schleudert seinen mächtigen Flow in 15 Monumental- zeitlose Werke mit seinem ersten Album in Freiheit raus. „Baba aller Babas“ – Das Album-Statement!