Manchmal wird die Frage gestellt, warum Angus Stone gut 40 Jahre zu spät geboren wurde, um mit den ersten Hippies rund um die großen Endsechziger herum seine Songs zu singen. Einfache Antwort: Weil es diese Songs damals dann gar nicht gegeben hätte. Tatsächlich ist der Australier gut geschult an Musikern wie Bob Dylan oder Neil Young in seiner „Harvest“-Phase. Aber er ist auch weit davon entfernt, einfach nur das Repertoire nachzuahmen, das seit Jahrzehnten an den Lagerfeuern dieser Welt gespielt wird. Schon als er zusammen mit seiner Schwester Julia musizierte, war klar, dass hier ein begnadeter Songwriter am Werk ist. Das belegt er auch auf seiner neuen und zweiten Soloplatte „Broken Brights“ – die erste, deutlich rockigere veröffentlichte er bereits 2009 unter dem Namen Lady of the Sunshine. Die Lieder von Angus Stone sind ganz klar aus unserer Zeit, erzählen unsere Geschichten, sind unsere Welt. Und sie sind nicht einfach nur folk-poppige Anklänge. Da hört man die jazzige Trompete in „Monsters“ genauso wie den Zwiegesang zwischen Vocals und Mundharmonika in „The Wolf And The Butler“, die Rockgitarre ebenso wie die akustische, klirrende Streicher genauso wie klappernde Banjos. Das musikalische Spektrum von Angus Stone ist vielfältig, abwechslungsreich und immer originell.